Chinesische Medizin

Ruhe finden und Kraft aufbauen


GANZHEITLICHES MEDIZINSYSTEM

 

Der Mensch ist ein Abbild des Universums. Die gleichen Naturgesetze, die über die Bewegung der Sterne und Planeten, das Wetter und die Jahreszeiten herrschen, bestimmen auch den menschlichen Körper. Alle Dinge sind miteinander verbunden. Jede noch so kleine Zelle spiegelt das Wirken des unendlichen Kosmos wieder.

 

Die Chinesischen Medizin benutzt eine einfache Sprache, um diese Vorgänge zu beschreiben. Man spricht von Wind, Hitze, Kälte und Nässe, die den Körper beeinflussen, von Trockenheit und Überschwemmung, von Ungleichgewichten in den Elementen Feuer und Wasser. 

Behandlung

Ablauf und Methoden


Mit Hilfe einer genauen Diagnose welche Zungen- und Pulsdiagnose, Beobachtung und Befragung des Patienten beinhaltet, wird ein bestimmtes Ungleichgewicht festgestellt und anschliessend behandelt. Allgemein kann jede Person mit Chinesischer Medizin behandelt werden. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch als Ganzes,

nicht die Krankheit. 

Photo courtesy: Bob Wong Art of Acupuncture (black & white pictures); Einige Farbbilder: © Peter Maurer für TCM Fachverband Schweiz 

 

Akupunktur

Selbstheilung anregen und Blockaden lösen


Der Körper besteht aus einem Netz von Leitbahnen (Meridiane) die Innen mit Aussen verbinden. Organe, Sehnen, Muskeln, Haut und Knochen sind über die Meridiane im ständigen Austausch untereinander. Ist eine Leitbahn blockiert ist die Kommunikation gestört. Durch gezielte Stimulation mit haarfeinen Nadeln wird das Gleichgewicht wieder hergestellt und die körpereigenen Abwehrfunktion und Selbstregulation angeregt.

 

Shōnishin

Ohne Nadeln für Kinder


Shōnishin ist eine Form der Kinderakupunktur, die in Japan seit etwa 250 Jahren angewendet wird. Anstelle von Akupunkturnadeln wird beim Shōnishin mit verschiedenen stumpfen Instrumenten mittels behutsamer Streich-, Druck- und Klopftechniken auf der Hautoberfläche gearbeitet – eine nichtinvasive und damit angenehme, angstfreie Methode für die Kleinsten. Diese Form der Kinderakupunktur kann sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch bei Neugeborenen, Säuglingen bis hin zu Kindern im Einschulungsalter eingesetzt werden. Auch sensibel reagierende Erwachsene oder jene mit Nadelangst lassen sich erfolgreich mit Shōnishin behandeln.

Schröpfen & Guasha

Durchblutung und Bindegewebe aktivieren


Die Schröpftherapie wird in praktisch allen traditionellen Medizinsystemen angewendet. Glockenförmige Kugeln (aus Glas) werden mit Unterdruck auf die Haut aufgesetzt. Durch eine erhöhte Durchblutung und Anregung des Lymphflusses und des Stoffwechsels werden Giftstoffe aus dem Gewebe ausgeschieden und schmerzhafte Verspannungen gelöst.

 

Guasha: Das Schaben und Streichen von bestimmten eingeölten Hautarealen mit einem Porzellanlöffel regt die Durchblutung an und vermindert Verspannung der Muskulatur, wo das Blut in den verspannten Muskeln besonders gestaut war. Nach der Behandlung sind kleine Hämatome und Petechien zu sehen. Je nach Farbe des Hämatoms kann man erkennen, wie lange die Erkrankung schon besteht. Nach 2-5 Tagen verschwinden die Hämatome wieder. 

 

Moxibustion

Wärme und Entspannung


Akupunkturpunkte werden erwärmt durch das Verbrennen von Moxawolle oder Moxazigarren. Diese werden aus den Blättern der Heilpflanze Artemisia vulgares (Beifusskraut) hergestellt. Die Moxawolle wird auf die Akupunkturnadeln aufgesetzt und die Moxazigarren werden im Abstand von rund 5 cm weg von der Haut gehalten, um die Haut zu erwärmen. Diese Methode löst Blockaden durch Wärme und bewegt den Energiefluss. Durch die Hitze werden die Nervenenden der Haut stimuliert, was die Hirnanhangdrüse und die Nebennieren anregt, Hormone auszuschütten,  Artemisia vulgares enthält unter anderem ätherische Öle, darunter Cineol, Thujaöl, Cholin, Harze und Tannin.